Espresso in Wien – ein (erstes) Resümee

Letzte Woche war ich zu einem kurzen Urlaub in Wien und habe die Gelegenheit genutzt, einige Espressos, die dort so augeschenkt werden, kennenzulernen und zu testen – ein sehr lust- und erkenntnisbringendes Unterfangen, wie sich herausgestellt hat.

Die Quellen

Wie habe ich mich vorbereitet? Erste Anlaufstelle war – wie fast immer – das Kaffee-Netz, dann Google, und so kamen doch ein paar aufschlussreiche Quellen zusammen, hier die prägnantesten:

• Die meiner Meinung nach derzeit beste Liste zum Thema ist „Guter Kaffee in Wien“ auf dreitehabee. Auch das Ranking dort konnte ich (bis auf eine Ausnahme) nachvollziehen.
• Außerdem fand ich die Threads Espresso in Wien, wo? und Kaffe Test in Wien im Kaffee-Netz am aufschlussreichsten.
• Ziemlich brauchbar, für meinen Geschmack allerdings ein wenig zu sehr von den ganz neuen „3rd Wave Coffe Bars“ dominiert, ist die Independent Coffeemap bei stadtbekannt.at.
• Auch vielversprechend ist die Kaffeekarte 1.1 beim Kafeesnob:Wien. Schön wäre, wenn es dort in Zukunft noch weitere Updates gäbe.

Die besuchten Espressobars

• Filmbar im Filmmuseum in der Albertina, 1. Bezirk
• Beans, 3. Bezirk (keine Espressobar!)
• wakeup espressomaschinen, 3. Bezirk
• Kaffeefabrik, 4. Bezirk
• Emporio del Caffè, 5. Bezirk
• radlager, 7. Bezirk
• Kaffeemodul, 8. Bezirk
• POC – People on Caffeine, 8. Bezirk
• Caffè Couture, 9. Bezirk
• Caffè A Casa, 9. Bezirk

Wertung

Ein Vergleich, oder gar ein Ranking der besuchten Espresso-Ausschankstellen fällt mir schwer und möchte ich auch nicht vornehmen. Zu vielschichtig sind die Bewertungskriterien, als dass ich hier eine lineare Abfolge aufstellen könnte. Klar lassen sich die besuchten Läden allerdings in zwei Kategorien untergliedern:

Klassischer Italienischer Espresso

Darunter fallen die Filmbar, Beans, wakeup espressomaschinen, Emporio del Caffè und das radlager.

3rd Wave Coffee Bars

Darunter fallen die anderen, allesamt sehr jungen Kaffeebars: Kaffeefabrik, Kaffeemodul, POC, Caffè Couture und Caffè A Casa.

Fazit

Unten an der Liste einen Schnitt zu machen, fällt leicht: Da würde ich die Filmbar und das Emporio del Caffè nennen, die nicht ganz mit der Qualität der anderen mithalten können. Oben Abstufungen zu machen, unterlasse ich aber doch lieber. Denn alle verbleibenden acht Etablissements können auf ihre Art überzeugen. Besonders spannend fand ich, diese sehr junge Szene der Baristi, die sich der „3rd Wave of Coffee“ verschrieben haben, kennenzulernen. Wäre ich ein Jahr früher hier gewesen, hätte ich keine dieser Bars kennengelernt.

Wer diese in Europa auf diese Art noch relativ neue Bewegung kennenlernen will, dem seien diese fünf Bars ans Herz gelegt! Hier wird Kaffee quasi am Puls der Zeit aufgebrüht! Aber auch für Freunde der klassischen italienischen Espressokultur gibt es Angebote. Insgesamt findet in Wien gerade eine erfreuliche Entwicklung statt. Ich bin froh, dass ich sie eine Woche lang beobachten konnte!