Wie vorgestern war ich auch gestern wieder im 8. Bezirk, um eine relativ junge Kaffeebar aufzusuchen: Das POC (= People on Caffeine) in der Schlösselgasse existiert erst seit September letzten Jahres. Auf der Facebook-Seite bezeichnet sich das POC als „3rd Wave Coffee Bar“ und verweist zur Erklärung auf den Wikipedia-Artikel „Third Wave Coffee“. Damit ist im Prinzip das gemeint, was ich bereits im Artikel über das Kaffeemodul über die „neue Generation von Kaffeebars“ geschrieben habe.
Es wimmelt geradezu nur von Empfehlungen für das POC im Netz. Hier eine kleine Auswahl:
- Im Kaffee-Netz hier, hier (Gruß an Indigo!) und hier.
- Bei stadtbekannt.at und auf der Independent Coffeemap.
- Bei dreitehabee.
- Bei Kafeesnob:Wien.
Das POC liegt gut versteckt am Ende der Schlösselgasse in einem Nebengelass der Alserkirche. Leider habe ich auch hier vergessen, ein Foto der Außenansicht zu machen. Innen erwartet einen auch eine relativ minimalistische Einrichtung. Als Tresen dient eine Werkbank, auf der die La Marzocco trohnt. Der Inhaber, Robert Gruber, ist sehr freundlich und auskunftswillig. Es ergab sich ein angeregtes Gespräch über Kaffeetrends und Kaffebars in Wien und Berlin, über das ich um ein Haar sogar das Bezahlen vergessen hätte … peinlich, peinlich …
Der Kaffee stammt von der Rösterei Caffènation aus Antwerpen, Belgien und ist ein Blend aus drei verschiedenen Arabica-Kaffees. Die Zubereitung ist auch hier tadellos. Geschmacklich ist auch dieser Espresso typisch für „3rd Wave“: Ein Zusammenspiel von feinen Säuren, die deutlich zu schmecken sind, ohne aufdringlich zu sein, getragen von einem weichen Grundkörper.
Mein Fazit: empfehlenswert!
2 Kommentare
Gruß zurück.
Das hier war ja mein einziger Erfolg in Sachen Espresso in Wien. Alles andere war entweder zu, zu sauer, oder zu stylish.
Ich bewundere ja deinen feinen Geschmack, der die verschiedenen Geschmackskomponenten so treffsicher erschmecken und benennen kann!
Ja, ich habe hier in Wien unterm Strich auch so viel Säure im Espresso gehabt, wie eigentlich bisher nur in Forchheim (einem kleinen Vorort von Erlangen). Das liegt an dem Trend zu „single Origin“ und kürzeren Röstzeiten, was gewollt zu mehr Säure im Kaffee führt. Ich bin da eher konservativ: Ich mag auch eher die typisch italienische Espresso-Blends.
Was das Benennen von Geschmackskomponenten betrifft, so war das bei mir ähnlich wie bei Wein. Am Anfang denkt man: „Was faseln die da?“; dann faselt man ein wenig mit und alsbald läuft es flüssiger und flüssiger mit dem Ausstoß von den Geschmack beschreibenden Attributen.
A propos „Benennen von Geschmackskomponenten“: Da bist Du doch auch sehr treffsicher! Ich werde nie Deinen Satz nach dem ersten Schluck „Black Cat“ im Godshot in Berlin vergessen: „Schmeckt nach Zoo …“ *LOL*