Vorgestern war ich mal wieder in Berlin unterwegs. Dieses Mal habe ich eine mir bis dato unbekannte Espressobar besucht, und zwar in Charlottenburg: das Giro d’Espresso – auch ein Tipp aus dem Kaffee-Netz. Diese Bar existiert seit etwa viereinhalb Jahr. Ihr Inhaber, Stefan Raisner, erzählt auf der Webseite:
Seit gut 20 Jahren begleitet mich dieser Traum, eines Tages ein eigenes Café, eine richtige Espresso Bar wie in Italien, zu betreiben. Ganz nach italienischem Vorbild, mit viel Charme und vor allem vielen italienischen Köstlichkeiten.
Neben dem Radsport, dem ich viele Jahre aktiv verbunden war, ist die italienische Kaffeekultur eine große Leidenschaft von mir. Nun, ganz so wie in Italien, gerade in den vielen kleinen Bergdörfern, wo sich in den Bars die Alten treffen und über das Leben, die Politik, den Sport und alles mögliche unterhalten, ganz so geht es hier in Deutschland natürlich nicht, aber wenn ein wenig von dieser stets sehr entspannten und gemütlichen Atmosphäre dieser kleinen, sehr gepflegten Bars, in das Giro d’Espresso herüber weht, dann bin ich schon mehr als zufrieden. Diesen Traum lasse ich jetzt lebendig werden, mit meiner Bar:Giro d’Espresso.
So erklärt sich auch der Name der Bar: eine Hommage an das berühmte italienische Radrennen. In der Bar hält Raisner eine beeindruckende Auswahl von 48 Espressosorten zum Verkauf bereit, darunter auch in Berlin selten anzutreffende, wie z. B. der Molinari Cinque Stelle. Vier davon hat er – in einem mir bisher unbekannten Turnus wechselnd – ständig im Ausschank.
Vorgestern habe ich mich für einen Varesina mit 20% Robustaanteil entschieden, eine, wie die freundliche Dame hinter der Bar mir versicherte, auch aus ihrer Sicht gute Wahl. Auch hier im Giro d’Espresso gilt die schöne italienische Tradidion, dass der Espresso an der Theke – al banco – günstiger als am Tisch ist. Hier bezahlt man für den Espresso „al banco“ den inzwischen auch für Berlin sensationell günstigen Preis von einem Euro. Der Espresso selbst war tadellos zubereitet. Geschmacklich hatte er einen stark schokoladigen Grundcharakter. Dazu kam eine angenehme Säure, die jedoch nicht aufdringlich war. Auch der Nachgeschmack war angenehm schokoladig, ohne Bitternis und blieb auch lange und witerhin angenehm auf der Zunge. Die Konsistenz des Getränks war cremig, ließ für meinen Geschmack allerdings ein klein wenig Öligkeit vermissen.
Mein Fazit: Im Berliner Westen sicher eine der Topadressen für guten italienischen Espresso!